Neues pädagogisches Konzept

Als wir im vergangenen Jahr unser 20jähriges Jubiläum mit Konzerten, Workshops und zahlreichen Aktionen begingen, reifte der Entschluss heran, unsere Musikschulausbildung in einer Zeit des Umbruchs und vieler Unstetigkeiten neu auszurichten.

In einer großen Mitarbeiterkonferenz am Jahresanfang wurden zahlreiche Ideen vorgestellt, diskutiert, erweitert und ausgearbeitet. Letztendlich konnte ein stimmiges Gesamtkonzept entworfen werden, mit welchem wir unsere Ausbildung zwar nicht revolutionieren, aber mindestens einzigartig weiterentwickeln wollen.

Unser Konzept sieht drei große Säulen der Ausbildung vor. Die eine ist verbunden mit dem Erlernen der Instrumente und der damit verbundenen Verknüpfung des allgemeinen Lernens.

Lernen begleitet den Menschen von der Geburt an bis ins hohe Alter und doch geschieht dieses oft unter falschen Voraussetzungen und mit falschen Mitteln.

Wir als Instrumentalpädagogen haben in vielen Jahren unseres Umganges mit Schülern und Studenten vielfältige Lernstrategien beobachtet, ausprobiert und vervollkommnet.

Die unterschiedlichen Voraussetzungen der Schüler können in verschiedenen Lerntypen münden. Deshalb widmen wir ab sofort einen Teil unserer Ausbildung neben dem praktischen Erlernen eines Instrumentes dem Kennenlernen und  Anwenden von Lernstrategien, welche in Schule, Studium und Beruf zu mehr Effektivität und Erfolg beitragen können. In ca. einem Viertel bis einem Drittel der Ausbildungszeit werden anhand von notwendigen Grundlagen bei der musikalischen Ausbildung die auditiven, visuellen und motorisch-haptischen Fähigkeiten ausgelotet, erweitert und dem jeweiligen Lerntyp entsprechend angepasst.

Einfach gesagt, fördern wir zusätzlich zum Musizieren das „Lernen lernen“ für jeden greifbar und erlebbar.

Eine zweite Säule ist das gemeinsame Musizieren. Wir bieten schon lange in kleinen Ensembles oder Gruppen die Möglichkeit, zusammen in die Welt der Musik einzutauchen.

Oft verhindern zeitliche und räumliche Vorgaben das Zustandekommen dauerhaft funktionierender Ensembles. 

Ab dem neuen Schuljahr bieten wir für alle Neuanmeldungen im Einzelunterricht kostenfreie Elternkurse an (gegen einen kleinen Beitrag stehen diese auch den Eltern von Gruppenschülern offen). Wir möchten damit erreichen, dass wieder Hausmusik in die Familien einzieht und so die räumliche und zeitliche Frage beim gemeinsamen Musizieren in den Hintergrund tritt. Familien finden wieder zusammen bei einem gemeinsamen Thema ohne Verwendung von Medien wie TV, Internet und Telefon.

Damit wir hier auch den Bedürfnissen nicht nur nach klassischer Musik nachkommen können, haben wir uns für die Instrumente Gitarre, Bass (-gitarre) und Cajon entschieden. Das gewährleistet einen schnellen Einsatz des Erlernten und ein gemeinsames Spiel von der ersten Unterrichtsstunde an. 

Die dritte Säule unserer Neuausrichtung ist die schrittweise Umstellung von allen elektrischen und elektronischen Instrumenten weg auf akustische.

In der heutigen Zeit sind wir zunehmend abhängig von einem funktionierenden Stromanschluss, einer Lademöglichkeit und nicht zuletzt einem Zugang zu Medien. Jedes moderne Keyboard oder E-Piano bietet die Möglichkeit, sich über  einTelefon oder Tablet mit dem Internet zu verbinden. Das ist einerseits aufregend und andererseits ein weiterer Vorstoß in die Dimensionen, in denen ein Mensch sich bewegt, einzuschränken.

Wir wollen den Gegenpol zu Medienabhängigkeit und -konsum bilden und damit konsequent  zu unseren kulturellen und künstlerischen Wurzeln  zurückkehren.

Damit werden auch unsere Elternkurse an den akustischen Versionen der Instrumente Gitarre, Bassgitarre und Cajon stattfinden. Wir halten  in jedem Unterrichtsraum akustische Instrumente aller Bauformen bereit. 

Die Ausbildung an klassischen elektronischen Musikinstrumenten wie  Keyboard, Hammondorgel und E-Gitarre werden wir gern weiter interessierten Schülern anbieten.